- Jaromir Weinberger
- Kammer- und Orgelmusik
- Asaf Levy – Violine
- Stephan Froleyks – Trommel
- Efrat Levy – Klavier
- Moran Abouloff – Sopran
- Gerhard Weinberger – Orgel
- Eine Koproduktion von:
- Gideon Boss Musikproduktion und Deutschlandfunk © 2011
- Koproduzent: Yuval Shaked
Der Grabstein Jaromir Weinbergers und seiner Ehefrau im Kibbuz Gezer, Israel
Auf Hebräisch: Jaromir und Jane Weinberger – Ein bekannter tschechischer Musiker und seine Ehefrau – Liebe Verwandte, die in den USA verstarben und von der Familie Polacek zur Beisetzung nach Israel geführt wurden
Photo © Yuval Shaked
Jaromir Weinberger (geboren 1896 in Prag) komponierte 1926 die Oper Schwanda der Dudelsackpfeifer. Der brisante Erfolg, der dieser zuteil wurde, sollte den jüdischen Komponisten sein Leben lang begleiten und plagen. Er war ihm zu einer Verheißung und einem möglicherweise nicht wiedererlangbaren Maßstab geworden. Anfang 1939 flüchtete Weinberger vor den Nazis in die USA, doch seine Hoffnungen auf einen erneuten, vielversprechenden Anfang zerschlugen sich bald. Er komponierte weiter, verfiel jedoch in tiefe Depressionen und beging am 8. August 1967 in St. Petersburg, Florida Selbstmord.
Diese Doppel-CD ist wenig bekannten Werken aus verschiedenen Zeiten und Orten von Weinbergers Werdegang gewidmet. Diese spannen den erstaunlichen stilistischen Bogen von den nationalen Traditionen Smetanas und Dvořáks über geistvolle pädagogische Programmmusik bis zu den religiös geprägten Kompositionen aus der späten Lebenszeit. Der Komponist erweist sich darin stets als Meister von polyphonen kontrapunktischen Gefügen und feiner, wendungsreicher, gelegentlich dichter Harmonik. Als ein brausend quellender Altmeister schlug er seinen eigenen Weg durch eine sich verändernde Welt, die ihn zugleich inspirierte und quälte. Das Beiheft enthält einen detaillierten Aufsatz, der sich anhand von erstmals veröffentlichten Dokumenten und Fotos mit dem Leben des Komponisten sowie eingehend mit den vorgestellten Werken befasst.